Adoption


Adoptionsablauf:

 

Wenn Sie sich für einen unserer Schützlinge interessieren, dann scheuen Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Der nachfolgende Text soll einen ersten Einblick in unseren Adoptionsablauf geben. Er beantwortet die meisten, immer wieder auftredenden Fragen und wir bitten diesen vorab in Ruhe durchzulesen. Auch für uns ist es eine große Erleichterung in der Beantwortung der täglich eingehenden Emails und Nachrichten, denn viele Fragen werden somit schon beantwortet.

Die Adoption eines Tieres bedeutet eine große Verantwortung und daher bitten wir Sie, unbedingt folgende Punkte gründlich "im Vorfeld" abzuklären:

 

- sind alle Familienmitglieder mit der Adoption einverstanden

- ist der Vermieter mit der Haltung eines Hundes einverstanden (schriftlich)

- haben sie sich, sofern noch keine Erfahrung, mit dem Thema der Adoption eines

  Hundes aus einer ausländischen Auffangstation beschäftigt

- sind Sie in der Lage für die anfallenden Kosten für Futter, Steuer, Versicherung und natürlich

  der anfallenden Tierarztkosten aufzukommen

- wer kümmert sich um das Tier im Urlaub oder bei Krankheit

 

 

Die Kontaktaufnahme zu uns kann entweder über das jeweilige Kontaktformular auf der Homepage (zu jedem Hund hinterlegt) oder auch direkt an unser Vermittlungsteam erfolgen unter:

 

adoption.italien@gmx.de

 

 

Wir arbeiten bewusst nicht mit starren Selbstauskunftsbögen und bitten Sie daher unbedingt bei Ihrer ersten Anfrage um eine ausführliche Beschreibung zur aktuellen Lebenssituation (Wohnverhältnisse, Berufstätigkeit, Informationen über Hunde- bzw. Tierschutzhundeerfahrung, im Haus lebende Personen, Kinder oder andere Tiere ect.), damit wir uns einen besseren Eindruck machen können, ob es sich um ein passendes Zuhause für den jeweilig angefragten Hund handeln könnte. Je mehr Informationen wir bekommen umso besser und schneller können wir beurteilen! Wir bitten auch unbedingt immer einen Telefonkontakt zu senden!

 

Unser Team ist bemüht, sich schnellst möglich zurückzumelden, entweder schriftlich oder persönlich telefonisch. Wir bitten aber um Verständnis, dass es auch mal ein paar Tage dauern kann, da wir neben dem Bereich der Adoptionen täglich auch alle anfallenden Arbeiten rund um die Betreuung der Pflegestellen und vor Ort stemmen müssen. Auch arbeiten wir alle ausschließlich ehrenamtlich, d.h. neben unserem Beruf, Familie und eigenen Tieren. Wir bitten auch unbedingt den eigenen Spamordner im Auge zu behalten, denn unsere Antwortmails landen beim Empfänger auch oft in diesem Ordner und werden hier nicht immer beachtet. Leider haben wir keinen Einfluss darauf.

 

Sofern uns durch die uns übermittelten Angaben eine Adoptionsanfrage als geeignet erscheint, nehmen wir im nächsten Schritt persönlich, telefonisch Kontakt auf. Hier können dann ausführlich weitere Informationen und Fragen besprochen werden. Zu diesem Zeitpunkt bitten wir auch immer um Foto- und Videomaterial aus dem eventuell zukünftigen Zuhause sowie der dort lebenden Personen um uns einen besseren, persönlichen Eindruck machen zu können, in welche Obhut wir unsere Hunde bei einer Adoption übergeben würden.

 

Im Anschluß organisieren wir weiterhin eine persönliche Vorkontrolle im eventuell zukünftigen Zuhause. Da wir nicht in jeder Region persönlich vertreten sein können, übernehmen diese Kontrollen meist ehrenamtliche Tierschützer, die entsprechend erfahren sind und uns diesbezüglich unterstützen aber nicht direkt zu unserem Verein gehören. Wir bitten um Verständnis, dass wir hier nicht immer Einfluss darauf haben, wie schnell eine Vorkontrolle stattfinden kann.

 

Wenn eine durchgeführte Vorkontrolle positiv verlaufen ist, versenden wir im Anschluß unseren Adoptionsvertrag. Erst wenn dieser unterschrieben an uns zurückgesandt und die Schutzgebühr auf unser gemeinnütziges Vereinskonto überwiesen wurde, können wir den jeweiligen Hund fest reservieren. Im gleichen Schritt leiten wir vor Ort alle erforderlichen Maßnahmen durch, damit der Hund für die Ausreise vorbereitet wird (Impfungen, Pass ect.). Auch stellen wir an dieser Stelle eine verbindliche Platzanfrage an das spezialisierte Transportunternehmen, welches unsere Hunde nach Deutschland transportiert.

Unsere Tiere reisen alle gechipt, geimpft (Tollwut und mehrfach-Impfung), entwurmt, kastriert (altersabhängig) und mit EU-Pass nach den gesetzlichen Traces-Vorschriften aus.

 

Jeder Hund ab 12 Monaten wird zusätzlich auf die vor Ort gängigen Mittelmeererkrankungen getestet (Leishmaniose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Filarien). Bei jüngeren Hunden ist ein solcher Test aufgrund des noch nicht ausgebildeten Immunsystems und der eventuell noch vorhandenen Antikörper der Mutter nicht aussagekräftig.

 

Hinweis:

Da selbst bei einem negativen Test noch die Restgefahr einer Infektion besteht, raten wir allen neuen Hundebesitzern, innerhalb von ½ bis spätestens 1 Jahr und selbstverständlich bei den leisesten Verdachtsmomenten sofort bei einem Tierarzt, der sich mit sog. Mittelmeererkrankungen auskennt, einen Test vornehmen zu lassen. Ein negativ getestetes Tier ist keine Garantie dafür, dass sich kein Erreger im Körper befindet.

 

 

Auf das Thema der Mittelmeererkrankungen gehen wir in unseren vorherigen telefonischen Gesprächen immer sehr ausführlich ein. Dennoch bitten wir alle Interessenten sich vorab ebenfalls schon einmal darüber zu informieren. Anbei verweisen wir gerne auf den nachfolgenden Link, unter dem alle wichtigen Informationen zu den möglichen Erkrankungen (die bzgl. der Erkrankungen durch Übertragung von Zecken mittlerweile auch nicht nur Thema bei Auslandshunden sind!) zusammngefasst sind:

 

http://www.zottelundco.de/Krankheiten.htm

 

Aufwandsentschädigung:

 

Für die Adoption unserer Hunde fällt eine Aufwandsentschädigung von 520 EUR an.

 

Die Aufwandsentschädigung deckt nur einen Teil der zur Ausreise anstehenden Kosten einschließlich des Transportes ab. Menschen, die sich bis dato mit dem Thema Auslandstierschutz nicht auseinandergesetzt haben glauben vielleicht, dass mit einer Aufwendungsgebühr Gewinn erzielt wird. Dem ist aber nicht so! Bei verantwortungsvollem und seriösen Tierschutz, der sich wie wir auch alten und kranken Hunden widmet, ist genau das Gegenteil der Fall. Durch die Aufwendungsentschädigung kann nur ein Bruchteil der tatsächlich anfallenden Kosten, die für einen Hund bis zu einer Adoption anfallen gedeckt werden.

 

Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Hunde nicht an Personen abgeben, welche die Schutzgebühr nicht aufbringen können. Das Risiko, dass unsere Schützlinge nötigenfalls nicht angemessen medizinisch versorgt werden können oder aus finanzieller Not wieder abgegeben werden müssen, ist unserer Erfahrung nach zu groß. Wir versuchen für unsere Hunde ein stabiles Zuhause zu finden, welches sie nie wieder verlassen müssen.

 

Der Verein Leben für Streuner e.V. hat die Erlaubnis nach §11 TierSchG und ist durch das Veterinäramt Wetteraukreis geprüft.

 

Die Aus- und Einreise unserer Hunde wird ordnungsgemäß über das EU-System TRACES bei den zuständigen Behörden im Ausland und Deutschland gemeldet.

 

TRACES ist ein europäisches, tierärztliches Informationssystem, bei dem die Veterinärämter aus dem In- und Ausland datentechnisch miteinander verknüpft sind. Wir haben für dieses Informationssystem als wirtschaftlicher Beteiligter eine Registrierungsnummer von unserem zuständigen Veterinäramt erhalten.

 

Wir empfehlen jedem, der sich mit der Adoption eines Hundes aus dem Ausland beschäftigt, sich einen seriös arbeitenden Verein zu suchen, welcher auch über eine TRACES Registrierung verfügt

 

Transportiert werden unsere Hunde mit einem spezialisierten und erfahrenen Transportunternehmen auf dem Landwege. Natürlich können die Hunde nicht bis zur Haustüre gebracht werden, so daß die Adoptanten eine zumutbare Anfahrt zu einem, durch das Transportunternehmen festgelegten Übergabeorte einplanen müssen.

 

Ausreise:

 

Einige Tage vor der geplanten Reise erhalten wir den Routenplan des Transportunternehmens mit den Adressen der Übergabeorte sowie der ungefähr geplanten Ankunftszeit.

 

Am Reisetag steht unser Team im ständigen Kontakt mit den Fahrern des Transportunternehmens, die uns in regelmässigen Abständen über den Verlauf der Reise informieren und wir somit frühzeitig über abweichende Ankunftszeiten informieren können.

 

An den meisten Übergabepunkten wird zusätzlich ein Teammitglied des Vereins anwesend sein um den Adoptanten bei der Übergabe ihres Hundes zur Seite zu stehen.

 

An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich erwähnen, dass wir unsere Adoptanten zur Anschaffung eines Sicherheits-/Panikgeschirres für unsere Hunde verpflichten. Während der vorherigen Betreuung wird die Vermittlerin im Vorfeld die entsprechenden Maße des Hundes übermitteln und bei der Auswahl des Geschirres behilflich sein. Wir bitten um Verständnis, dass wir unsere Hunde aus Sicherheitsgründen nur mit einem entsprechenden Sicherheits-/Panikgeschirr an die Adoptanten übergeben können.

 


Ein Tierschutzhund zieht ein!

 

Endlich ist er da, der Tag an dem ihr euer neues Familienmitglied in Obhut nehmen könnt.

 

Damit ihr zusammen einen möglichst guten Start habt, möchten wir euch einige Informationen mit auf den Weg geben. Natürlich stehen wir euch zusätzlich jederzeit auch persönlich für Fragen und bei Problemen zur Seite.

 

Eure Hunde haben bei Ankunft eine lange Reise hinter sich und sie wissen nicht, dass für sie nun ein noch besseres Leben beginnt. Auch wenn die Einrichtungen vor Ort, wenn es sich  icht um eine Pflegestelle handelt, kein Zuhause ersetzen kann, haben sie alle nun ihrer gewohnten Umgebung verloren und wurden von Freunden und Geschwistern getrennt. Sie alle haben in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten viel zu verarbeiten und daher ist es wichtig, dass ihr sie in Ruhe in der für sie komplett neuen Welt ankommen lasst.

 

Sicherheit:

 

Ein für uns sehr ernst zunehmendes Thema über das wir Tierschützer nicht oft genug aufklären können. Viel zu oft werden unsere Warnungen auf die leichte Schulter genommen aber wir sprechen aus langjähriger Erfahrung und wir möchten unsere Hunde und natürlich auch euch vor den schlimmen Gefahren die es nach sich ziehen kann einfach nur schützen.

 

Nach Übernahme am Transport bitten wir euch, auf direktem Wege nach Hause zu fahren und den Hund im gesicherten Bereich herauszulassen. Achtet bei öffnen der Autotür sowie Haustür, dass die Leine gehalten wird. Wir bitten eindringlich keine Zwischenstopps einzulegen weil ihr meint, der Hund müsste seine Geschäfte verrichten. Sie werden es aufgrund der Verunsicherung sowieso nicht tun und das Risiko, dass sie in Panik geraten durch unbekannte Geräusche ect. ist viel zu groß.

 

Bitte verzichtet in den ersten Tagen auf Spaziergänge und lasst euren Hund erst einmal das neue Zuhause mit allen Eindrücken kennen lernen. Bitte wartet auch mit Besuchen durch Freunde und Familienmitglieder. Unsere Hunde haben zum größten Teil noch nie in einem Haus gelebt, kennen viele Untergründe und Geräusche nicht und haben genug damit zu tun, dies alles zu verarbeiten. Bei Spaziergängen würden noch weitere Außenreize auf die Hunde einprasseln und umso mehr überfordert sein, auch wenn sie es sich oftmals nicht unbedingt anmerken lassen. Erst wenn euer Hund sich gut eingelebt hat, solltet ihr die ersten Schritte außerhalb des Zuhauses machen. Bitte fangt mit kurzen Strecken an und geht anfangs immer den gleichen Weg. Gewohnheit schafft Vertrauen, daher steigert die Spaziergänge langsam. Sollte euer Hund Einzelhund im Zuhause sein, ist es immer sehr hilfreich, die ersten Male einen weiteren souveränen Hund an der Seite zu haben.

 

Bitte nutzt in der ersten Zeit bei Spaziergängen ausschließlich eine normale Führleine, damit der Hund an eurer Seite ist und ihr in Angstsituationen sofort agieren könnt. Ist der Hund an einer langen Schleppleine, habt ihr keine Eingriffsmöglichkeit, wenn der Hund durch etwas in Panik gerät. Außerdem fühlen die Hunde sich in dieser Position gar nicht wohl und fühlen sich veranlasst in bestimmten Situationen zu entscheiden, was sie aber zumeist gar nicht können durch starke Unsicherheiten. Auch dies fördert leider nicht den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zu euch. Wir warnen eindringlich davor Flexileinen zu benutzen! Sie sind hochgradig gefährlich und können schnell schlimme Verletzungen hervorrufen. Außerdem lernt euer Hund ganz schnell an der Leine zu ziehen, einen Effekt den ja eigentlich keiner haben möchte.

 

Innerhalb des Gartens müssen die Hunde in der ersten Zeit mit Geschirr und Schleppleine gesichert werden. Bitte achtet darauf, dass keine Fenster und Türen offen stehen. Es gibt keine ausbruchsicheren Gärten, denn Hunde sind ohne weiteres in der Lage in Panik hohe Zäune zu überwinden. Sollte euer Hunde Angst vor der ungewohnten Leine haben, ist es hilfreich anfangs dauerhaft eine leichte, kurze Leine oder Kordel am Geschirr im Haus zu befestigen damit der Hund sich daran gewöhnt.

 

Das von uns vorgeschriebene Panikgeschirr muss unbedingt auch die nächsten Wochen, am besten sogar Monate genutzt werden. Bitte ersetzt es nicht nach kurzer Zeit, weil ein anderes Model hübscher ist, auch der dritte Bauchgurt muss definitiv dran bleiben! Für eure Hunde ist es ungewohnt, da sie es bisher nicht kennen, aber dabei ist es egal ob sie einen oder zwei Bauchgurte um haben. Jeder Hund ist ansonsten in der Lage sich in Schreckmomenten innerhalb weniger Minuten aus einem normalen Geschirr herauszufinden und zu entlaufen.

 

Bitte schützt eure Hunde und natürlich auch andere Verkehrsteilnehmer, die durch einen entlaufenen Hund schnell gefährdet werden.

 

Ausreisevorbereitungen:

 

Alle Hunde wurden vor der Ausreise entsprechend mit einer Mehrfachimpfung gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Leptospirose sowie Zwingerhusten und einer Tollwutimpfung (Welpen aufgrund der Grundimmunisierung haben eine doppelte Mehrfachimpfung eingetragen) geimpft. Damit sind die Hunde bestens versorgt und die Impfungen müssen erst nach einem Jahr wiederholt werden ab Eintragung des jeweiligen Impfdatums im EU Heimtierausweis. Bei Welpen ist dies unbedingt erforderlich, da erst mit einer nochmaligen Wiederholung nach einem Jahr die Grundimmunisierung abgeschlossen ist. Bei erwachsenen Hunden muss der Halter selber entscheiden, denn hier gehen die Meinungen stark auseinander und ist ein sehr diskutiertes Thema. Solltet ihr mit eurem Hund aber zukünftig im Ausland Urlaub machen wollen, so muss definitiv die Tollwutimpfung immer aktuell sein. In Deutschland gibt es mittlerweile Impfpräparate, die nur alle 3 Jahre aufgefrischt werden müssen. Erkundigt euch diesbezüglich frühzeitig bei eurem Tierarzt.

 

Eine Frage die immer mal wieder bei erwachsenen Hunden die ausgereist sind auftritt, daher eine kurze Erklärung an dieser Stelle:

 

Im Ausland, anders als in Deutschland, erhält ein Hund erst einen EU Heimtierausweis, wenn er das Land verlässt. Das heißt, dieser wird erst kurz vor der Ausreise ausgestellt und enthält daher die zuletzt verabreichten, aktuellen Impfungen. Das heißt aber nicht, dass ein erwachsener Hund, der im EU Heimtierausweis nur jeweils einen Impfeintrag hat, nicht vorher schon entsprechend geimpft wurde.

 

Weiterhin haben alle Hunde 2-3 Tage vor der Ausreise nochmals eine Wurmkur sowie einen Spot on Präparat gegen Parasiten erhalten.

 

Leider schützt dies aber nicht zu 100 % davor, dass eure Hunde nicht vielleicht doch die ein oder anderen ungeliebten Gäste mit im Gepäck haben. Im Ausland werden die Parasiten leider immer resistenter gegen die vorhandenen Präparate. Bitte untersucht daher euren Hund vorab auf Zecken und Flöhe bevor sie Couch und Bett in Beschlag nehmen.

 

Alle Hunde ab ca. einem Jahr wurden vor der Ausreise auf die vor Ort gängigen Mittelmeererkrankungen getestet. Bei Welpen unter einem Jahr ist dies noch nicht möglich, da sie noch kein eigens ausgeprägtes Immunsystem haben und die maternalen Antikörper durch die Mutter noch nicht abgebaut sind. Ein Test würde daher keine verlässlichen Ergebnisse ausweisen. Da ein Mittelmeertest immer nur eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Testung ist, bitten wir euch, diesen nach ca. 6 Monaten nach Ankunft in Deutschland zu wiederholen, Welpen dann mit Vollendung des ersten Lebensjahres. Da aber auch viele Zeckenkrankheiten heutzutage auch in Deutschland vertreten sind und die Leishmaniose eine Inkubationszeit von ca. 7 Jahren haben kann, raten wir an, einen entsprechenden Test einmal jährlich durchzuführen. Bei Symptomen natürlich auch früher. Da das Thema Mittelmeererkrankung sehr umfassend ist und aus Erfahrung viele Tierärzte sich in Deutschland hiermit nicht gut genug auskennen, steht euch unser Team auch hierzu natürlich eng begleitend zur Seite.

 

Anfängliche gesundheitliche Probleme und Verhalten nach der Ankunft:

 

Manche Hunde haben nach der Reise im Transporter etwas entzündliche Augen. Dies kommt sehr oft von der Klimaanlage an Bord, die unerläßlich ist aber die Hunde entsprechend darauf reagieren. Hier hilft sehr gut eine Bepanten Augensalbe oder die homöopathischen Augentropfen Euphrasia von Wala (frei in der Apotheke erhältlich).

 

Oft kratzen sich die Hunde nach Ankunft vermehrt. Natürlich untersucht sie vorab auf eventuell doch mitgebrachte Parasiten. Meistens liegt es aber daran, dass die Hunde sehr gestresst sind durch die neue Umgebung mit allen Eindrücken oder das angelegte Geschirr ungewohnt für sie ist. Daher legt sich dies aus Erfahrungen innerhalb der ersten Tage.

 

Durchfälle aufgrund von Stress der Reise oder durch die Futterumstellung können bei Ankunft ganz normal sein. Sollte der Durchfall länger anhalten, bitten wir euch am besten über drei Tage etwas Kot zu sammeln und diesen nochmals auf Darmparasiten durch euren Tierarzt untersuchen zu lassen. Vor allem Wurmkuren wirken leider nicht prophylaktisch und aufgrund unserer Rudelhaltung sind Reinfektionen leider nicht auszuschließen.

 

An dieser Stelle möchten wir nochmal auf das Thema Giardien eingehen. Für viele ein Schreckgespenst, doch gibt es sie überall auch hier in Deutschland und sie sind älter als wir Menschen. Ca. 50-70 % der erwachsenen Hunde haben Giardien nur wissen wir nichts davon, da es bei den meisten keine Symptome verursacht und wir es daher nicht durch spezielle Tests untersuchen lassen. Ein gesundes Immunsystem durch eine gesunde Darmflora ist in der Lage, diese Parasiten in Schach zu halten und ist daher nicht behandlungsbedürftig. Giardien sind einzellige Darmparasiten die sich im Dünndarm einnisten und vor allem Welpen sind hiervon schnell betroffen, da diese noch kein eigens ausgeprägtes Immunsystem haben. Weiterhin ist es schwierig in einer tierheimähnlichen Einrichtungen, diese Parasiten bei einer Rudelhaltung komplett zu eliminieren, wodurch oft bereits erfolgte medizinische Behandlungen in Italien noch nicht zum Erfolg geführt haben. Sollte euer Hund nach Ankunft Symptome haben und Giardien positiv getestet sein, sprecht uns gerne an. Denn neben einer medizinischen Behandlung, die die Darmflora noch zusätzlich belastet, können wir euch noch viele gute Tipps geben, die eurem Hund helfen werden.

 

Grundsätzlich belasten alle nötigen medizinischen Vorbereitungen zur Ausreise wie Impfungen, Wurmkur, Spot on Präparate und natürlich auch der Stress der Reise und der neuen Umgebung, sehr das Immunsystem eures Hundes. Daher sollte kurz nach Ankunft die Verwendung weiterer Mittel wohl überlegt sein, wenn sie nicht aus medizinischen Gründen unabdingbar sind. Um die Darmflora und somit das Immunsystem eures Hundes zu unterstützen, tut es allen gut, wenn sie anfangs von euch mit Aufbaupräparaten für eine gesunde Darmflora unterstützt werden. Gerne geben wir euch diesbezüglich Tipps hierzu.

 

Je unsicherer ein Hund in der neuen Umgebung oder generell vom Charakter ist, desto länger kann es dauern bis dieser sich lösen kann. Bitte macht euch diesbezüglich keine Sorgen, meistens lösen sich die Hunde spätestens in der Nacht, wenn alles ruhig ist und dann meistens auch im Haus, weil dies der erste Ort sein wird, an dem sie sich am sichersten fühlen.

 

Viele Adoptanten wundern sich, dass, wenn ihr Hund in einer Auffangstation im Rudel gelebt hat und jetzt im Zuhause unsicher auf Artgenossen reagiert. Dies kann sich durch Angst oder auch durch Bellen und Knurren an der Leine zeigen. Alle Hunde haben vor Ort meist einen festen Stand gehabt und sich hier entsprechend eingefunden. Sie sind aufgrund der Haltung bestens in der hündischen Kommunikation sozialisiert. In einer neuen Umgebung müssen sie sich aber auch hier erst einmal wieder einfinden. Hinzu kommt, dass viele Hunde hier in Deutschland leider gar nicht mehr gelernt haben, hündisch zu kommunizieren. Es ist daher wichtig, dass ihr eure Hunde entsprechend von Anfang an mit bekannten, souveränen Hunden in Kontakt bringt, am besten anfangs im eigenen Garten. Einzelhunden im Zuhause wird dies auch eine zusätzliche Unterstützung sein, sich gut einzuleben.

 

Sonstiges:

 

Alle Hunde sind auch vor der Ausreise bereits auf unseren Verein bei Tasso registriert, so dass ihr euch diesbezüglich nicht kümmern müsst. Wir werden dann einige Tage nach Ankunft in Deutschland die entsprechenden Halterwechsel vornehmen. Sollte euer Hund von euch einen neuen Namen bekommen, so teilt uns dies bitte mit. Wir werden diesen dann entsprechend bei der Ummeldung aktualisieren.

 

Bitte denkt daran, dass euer Hund bereits bei Ankunft durch eine Haftpflichtversicherung abgesichert ist.

 

Eine Bitte von Herzen:

 

Die Hunde sind für uns nach der Ausreise nicht vergessen, im Gegenteil. Auch den Tierschützern vor Ort fällt der Abschied immer sehr schwer. Sie haben diese Hunde gerettet, medizinisch versorgt, um sie gekämpft und Monate oder sogar Jahre an ihrer Seite gehabt. Es geht immer ein Stück Herz mit auf Reisen, aber sie schenken uns und den Adoptanten das große Vertrauen, dass ihre Hunde nun in Zukunft ein noch besseres Leben haben werden. Neben den behördlichen Auflagen, dass wir über adoptierte Hunde immer wieder Bericht zu erstatten haben, ist es daher unabdingbar, dass ihr uns regelmäßig über unsere ehemaligen Schützlinge auf dem Laufenden haltet...auch nach Monaten und Jahren. Es sind die einzigen Bilder, die uns Tierschützern immer wieder Kraft geben, weiterzumachen in dem täglichen Kampf für die vergessenen Hunde Italiens. Hierfür nutzt bitte gerne unsere WhatsApp-Gruppe, die zur Ausreise erstellt wird, unsere Happy End Gruppe ‚Ich habe einen Italiener‘ bei Facebook oder natürlich auch den direkten Weg zu eurem jeweiligen Vermittler oder Nachbetreuer.

 

Es liegt mit Sicherheit in den ersten Monaten nicht immer ein leichter Weg vor euch mit eurem neuen Familienmitglied, aber ein Weg der sich lohnt! Bitte hinterfragt euch auch nicht, wenn ihr bei anderen Hunden schnellere Fortschritte mitbekommt oder das ein oder andere Problem hier nicht auftritt. Alle Hunde sind anders und brauchen unterschiedlich lange, auch wenn es zum Beispiel Geschwister sind.

 

Wir danken euch von Herzen, einem Tierschutzhund ein Zuhause geschenkt zu haben.

 

Euer Team von Hilfe für Italiens Streuner  (Verein Leben für Streuner e.V.)