Jahresrückblick 2019


Jahresrückblick 2019
 
Ein Jahr geht zu Ende...
 
Auch wenn es im Tierschutz nie einfach ist, war 2019 ein besonders schweres Jahr mit vielen schlimmen Schicksalsschlägen die es zu überstehen galt. Aber wir haben auch das geschafft…ein kleines Team sowohl in Deutschland und auch in Italien, die in jeder Situation Stand halten, sich nicht unterkriegen lassen, sich selbst zurück nehmen und sich treu bleiben.
 
Wir können wie immer nur das Wichtigste der vergangenen 12 Monate zusammen fassen und werden die Bilder im Video für sich sprechen lassen:
 
Das Jahr 2019 begann mit einem schlimmen Kälteeinbruch und sogar Schnee fiel in Süditalien. Mensch und Tiere leiden bei diesen Temperaturen besonders, da sie es in diesem Gebiet nicht gewohnt sind. In Kürze mussten Gehege provisorisch umgebaut werden, damit die Hunde geschützter sind. Auch die immer wieder gespendeten Decken waren so wichtig, dass alle Hunde gut ausgestattet werden konnten.
Neben der Verantwortung und Leitung des Projektes ist Luigia Parco tagtäglich Zielscheibe des Boykotts durch die Mafia und musste sich auch in diesem Jahr wieder oft vor Gericht ihren Gegnern stellen.
 
Da es kaum noch Tierschützer in und um Manduria gibt, die Hunde in Notsituationen aufnehmen, war auch in diesem Jahr die Zahl der aufgenommenen Hunde immens. Insgesamt 159 Hunde, davon 96 Welpen fanden den Weg in die Obhut des Oasi Nuova Vita. Alle Hunde sind aus schlechter Haltung, von der Straße oder Abgaben von ehemaligen „Familienhunden“ deren Alternative sonst Canile heißt. Neben vielen von Ihnen, denen wir eine Deportierung in die berüchtigten Canile-Endlager ersparen konnten, konnten wir 21 Hunde nach vielen Jahren Gefangenschaft hierausn befreien, zum großen Teil bereits im Seniorenalter und dazu in einem schlimmen körperlichen Zustand. Bei manchen waren wir leider zu spät und konnten ihnen nur noch eine kurze Zeit in Liebe und Geborgenheit schenken.
 
Durch die vielen Notfälle ist auch die Zahl der vermittelten Hunde wieder mit 126 Hunden höher ausgefallen als in den Jahren vor 2018. Leider wurden wir aber in diesem Jahr, trotz unserer kritischen Auswahl zukünftiger Adoptanten, schwer enttäuscht. 10 Hunde mussten ihr eigentlich endgültiges Zuhause wieder verlassen. Es macht nachdenklich und wird auch in Zukunft Spuren hinterlassen, wem wir „unsere Schützlinge“ in Zukunft anvertrauen auch wenn wir dafür in der Öffentlichkeit oft kritisiert werden. 9 Hunde warten aktuell noch auf unseren Pflegestellen in Deutschland…leider zum Teil schon seit vielen Monaten.
 
An dieser Stelle möchten wir unseren treuen Pflegestellen, die Streuner WG mit Papa Pit und Mama Gudi in Baden-Württemberg, unsere Andrea in Bayern sowie Martin & Kerstin aus NRW von Herzen danken. Ohne euch an unserer Seite wäre eine Vermittlung überhaupt nicht umsetzbar. Auch wenn es nicht immer einfach ist, ist jeder Notfall bei euch Willkommen. ❤
 
Durch die vielen aufgenommenen Notfälle, vor allem Welpen, blieben wir nicht vom schlimmen Parvovirus auf dem Oasi verschont. 2 Mal in diesem Jahr begannen Wochen der Angst und der Kampf gegen den tödlichen Virus. 34 Welpen haben wir an dieser Krankheit verloren, 34 Hunde die in den Armen unserer Tierschützer trotz aller unterstützenden Therapien gestorben sind. Es ist mit Worten nicht zu beschreiben, was die Menschen vor Ort seelisch leisten müssen und trotzdem Tag für Tag weiter zu machen.
 
65 Hunde konnten kastriert werden. Hierbei handelte es sich nicht nur um Hunde, die bereits auf dem Oasi aufgenommen wurden. Auch Kastrationen einiger Besitzer- sowie Straßenhunde konnten wir umsetzen, die ansonsten weiterhin ungewolltes Leben in die Welt gesetzt hätten. Zu manch anderem Auslandsprojekt erscheint diese Zahl gering, allerdings sind ehrenamtliche Kastraktionsaktionen in Italien verboten. Alle Hunde werden bei uns von ortsansässigen Tierärzten kastriert und die Kosten hierfür sind mit denen in Deutschland gleichzusetzen.
In diesem Zuge sind auch die hohen dauerhaften Kosten, für Medikamente, Blutuntersuchungen, Parasitenprophylaxe sowie die immensen Tierarztrechnungen für Operationen, Klinikaufenthalte ect. zu erwähnen. Mit jedem neuen Hund wissen wir nicht was uns erwartet, aber mit euch an unserer Seite haben wir es auch in diesem Jahr wieder geschafft.
 
Viele Menschen, die in Armut leben, konnten wir durch Futterspenden und durch die Übernahme der Kosten für dringend notwendige Tierarztbehandlungen ihrer Hunde und Katzen unter die Arme greifen.
Die Unwetter im Süden Italiens werden schlimmer und zum Ende des Jahres wurde auch das Oasi Nuova Vita Opfer eines Tornados. Neben umgefallener Bäumen (zum Teil sehr alten Olivenbäumen die auch wichtige Schattenspender in den heißen Sommermonaten sind) wurden Hüttendächer abgerissen und zahlreiche Zaunelemente der Gehege und Mauern erlitten Schäden. Wieder mußte neben der so schon täglich, anstrengenden Arbeit alles wieder aufgebaut werden. Wieder zusätzliche Kosten die gestemmt werden müssen.
 
Gelder zur Erhaltung und Pflege des Projektes, die neben der hohen Kosten zur Versorgung der Hunde oft nicht gesehen werden, stellen uns ebenso Jahr für Jahr vor eine große Herausforderung. Neben dringend notwendigen Reparaturarbeiten, Verbesserung der Gehege konnten auch in diesem Jahr dennoch zusätzliche Baumaßnahmen umgesetzt werden.
 
- Ein weiteres Gehege wurde fertiggestellt
- Arbeiten für eine neue Mauer, als Ersatz für die maroden Zäune, die das Gelände umschließt haben begonnen. Hier können wir nur Stück für Stück weiter machen, da dieses „Projekt“ sehr hohe Kosten verursachen wird, damit wir dauerhaft eine solide Lösung haben.
- Weitere neue, große Schutzhütten aus witterungsbeständigem Material konnten errichtet werden und bieten unseren Hunden gesicherte Rückzugsmöglichkeiten vor der Hitze im Sommer und der Kälte und Nässe im Winter.
 
Neben den bereits umgesetzten Baumaßnahmen läuft natürlich auch die Planung zur Umsetzung für den Bau einer kleinen Quarantänestation. Leider geht es mal wieder nicht so schnell wie wir es uns wünschen. Es ist in Italien immer wieder eine Herausforderung, bis alle Planungen mit den Firmen verhandelt sind und die nötigen Arbeiter dafür gefunden werden. NIEMAND ist bereit für ein Tierschutzprojekt zu moderaten Preisen zu arbeiten!
 
Unser Team war auch in diesem Jahr wieder regelmäßig vor Ort im Projekt. Unabdingbar für uns, um das Projekt zu unterstützen, sich mit den Tierschützern auszutauschen, unsere Hunde persönlich kennenzulernen und natürlich mit anzupacken.
Ihr seht, so einiges wurde geschafft! Aber alles wäre nicht möglich ohne unsere Unterstützer an der Seite. ❤
 
Wir danken allen für Euer Vertrauen und Eure Unterstützung in welcher Form auch immer...übernommene Patenschaften, Mitgliedschaften, Geld- und Sachspenden, Spendenaktionen (wir sind immer gerührt, was sich Menschen immer wieder für tolle Aktionen zu Gunsten der Oasi-Hunde einfallen lassen und umsetzen), Adoptionen, das Teilen unserer Beiträge, die lieben Worte und Aufmunterungen die uns immer wieder erreichen u.u.u. Ihr ALLE seid ein Teil vom Ganzen und wir hoffen, dass ihr auch im Jahr 2020 an unserer Seite bleibt.
 
Danke sagen...
 
Euer Team Hilfe für Italiens Streuner (Verein Leben für Streuner e.V.)
Verein Associazione Gaia Onlus mit Luigia Parco und unseren treuen Tierschützern vor Ort
Eure Hunde des Oasi Nuova Vita
❤ ❤ ❤