Verzückt von dem kleinen Welpen, stand der kleine Sohn der Familie Mazzini beim Besuch eines Züchters, vor dem Welpengehege. Der Wunsch nach einem kleinen Hund sollte dem Sohn erfüllt
werden. Schnell war beschlossen, dass es der kleine, süße, schwarze mit der weißen Rute sein soll. Sein Name sollte Leone sein.
Der Welpe weinte als er ins Auto geladen wurde. Er schrie und weinte nach seiner Mama. Viel zu früh musste er seine Mama und seine Geschwister verlassen. Der Sohn hatte viel Spass mit dem kleinen
Welpen, spielte und alberte mit Leone. Der Welpe wuchs schnell heran und das Interesse des Sohnes sich mit Leone zu beschäftigen ließ nach. Die Eltern waren berufstätig und so bekam Leone mit der
Zeit kaum noch Beachtung. Freudig wartete er am Eingang und wedelte mit der Rute, wenn alle wieder nach Hause kamen. Er verstand es nicht, warum sie ihn immer so lange alleine ließen. Die
Ausflüge mit Leone ans Meer waren längst Vergangenheit.
Immer trauriger wurde Leone und im Haus durfte er schon lange nicht mehr schlafen. Still zog er sich unter die Kellertreppe zurück und wartete bis die Familie abends zurückkehrte. Freudig wedelte
er am Eingangstor aber er wurde nur noch beschimpft...mach meine Hose nicht dreckig, geh mir aus dem Weg. Er zog sich wieder still und traurig zurück unter die Kellertreppe.
Eines Tages wurde er gerufen und er hüpfte vor Freude und lief zum Auto. Endlich ein Ausflug! Gespannt guckte Leone aus dem Seitenfenster. Der Wagen hielt vor einem grauen Betongebäude. Wo war
das Meer, wo er ausgelassen laufen und ihm Bälle geworfen wurden? Leone wurde an der Leine aus dem Auto gezogen und zu einem großem Tor gebracht. Es roch nach Einsamkeit und Tod, wo war er? Das
Tor öffnete sich und ein Mann nahm Leone entgegen an der Leine. Sein Herrchen drehte ihm den Rücken zu und das Tor schloss sich wieder. Er wollte zu seinem Herrchen und sprang immer wieder an der
Leine nach vorne. Es nützte nichts!
Leone wurde an Hunderten von Hunden vorbeigeführt in seine kleine Zelle. Er verstand die Welt nicht mehr. Einsam und traurig drückte er sich an die kalte, nasse Betonwand. Zuwendung, eine Hand
die ihn über den Kopf streichelt schwindeten aus seinen Erinnerungen. Monate vergingen und Leone baute immer mehr ab. Mittlerweile war er zu schwach um gerade auf seinen Beinen zu stehen. Die
Erinnerung an die Sonne, an eine saftige Wiese und das Meer ließen ihn manchmal träumen und er erschrack, als er die Augen wieder öffnete und seine Zelle sah. Es war nur ein Traum!
Leone war also in einem italienischen Canile, er diente nur noch als lebender Geldhahn. Der Betreiber des Caniles bekam pro Tag fast bis zu sieben Euro.
Der wunderschöne schwarze Rüde mit der weißen Rute starb eines Tages an seinem gebrochenen Herzen! Eine Beerdigung in Würde gab es nicht. Er wurde noch wochenlang in einer Tiefkühltruhe gelagert
um als Leiche noch Geld einzutreiben!
Dieser Beitrag ist gewidmet für alle vergessenen Hunde, die in Italiens grausamen Canilen dahinvegetieren!